Seit ihrer Gründung in Remscheid hat sich die Joiner‘s Bench GmbH als erfolgreicher Spezialist für hydraulische Werkzeuge etabliert. Der Hersteller von Werkzeugen für den Sanitär-, Heizungs- und Elektrobereich beliefert vor allem Kunden in Europa. Im Interview spricht Prokurist Frank Sgarra über die Kontinuität des Unternehmens und seine Pläne für die Zukunft.

Wirtschaftsforum: Herr Sgarra, Joiner‘s Bench feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Können Sie uns etwas über die Entwicklung Ihres Unternehmens erzählen?

Frank Sgarra: Ja, es ist das Jahr unseres 25-jähriges Bestehens. Das Unternehmen wurde 1999 von meinem Bruder Luciano in Remscheid gegründet, damals mit nur zwei Mitarbeitern. Seitdem ist Joiner‘s Bench kontinuierlich gewachsen. Heute beschäftigen wir fast 100 Mitarbeiter. Unsere Kernkompetenz liegt in der Zerspanung von Metall, insbesondere für den Sanitär-, Heizungs- und Klimabereich. Wir produzieren Werkzeuge, die weltweit bei der Verpressung von Rohrverbindungen zum Einsatz kommen.

Wirtschaftsforum: Wie ist Ihr Unternehmen heute aufgestellt?

Frank Sgarra: Wir haben drei Standorte in Remscheid, was der dichten Bebauung der Region geschuldet ist. Zwei Standorte dienen der Produktion, der dritte beherbergt die Verwaltung und Entwicklung.

Wirtschaftsforum: Wie würden Sie die Entwicklung des Unternehmens in Zahlen beschreiben?

Frank Sgarra: Unser Jahresumsatz liegt zwischen 15 und 20 Millionen EUR, mit einem stetigen Wachstum von 3 bis 7% jährlich. Wir wachsen organisch und gehen davon aus, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird, obwohl auch wir die aktuelle Abschwächung der Baubranche spüren.

Wirtschaftsforum: Welche Aufgaben übernehmen Sie im Unternehmen?

Frank Sgarra: Ich bin seit 2008 im Unternehmen und leite die Vertriebsaktivitäten. Ich stehe im engen Kontakt mit unseren Kunden, besuche Messen und arbeite an der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Zusätzlich bin ich strategisch tätig, beispielsweise in der Planung und Akquise.

Wirtschaftsforum: Können Sie uns mehr über Ihr Produktportfolio erzählen?

Frank Sgarra: Eine unserer wichtigsten Produktgruppen ist sicherlich die klassische Pressbacke für den Sanitärbereich, inklusive der dazugehörigen Presstechnik. Wir entwickeln und produzieren hier am Standort auch die akkubetriebenen Hydraulikmaschinen, die diese Pressbacken antreiben. Interessanterweise waren wir 2009 die Ersten weltweit, die eine Auslesefunktion für akkubetriebene Pressmaschinen entwickelt haben, und wir halten auch das Patent darauf. Ähnliches bieten wir auch im Elektrobereich an, wo unsere Produkte Kabelverbindungen verpressen.

Wirtschaftsforum: Welche Branchen bedienen Sie neben dem SHK-Bereich, und welche Marketingkanäle nutzen Sie?

Frank Sgarra: Neben dem SHK-Bereich sind wir auch im Bahnbereich und sogar im Automobilsektor tätig. Unsere hydraulischen Werkzeuge können in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden.
Mundpropaganda spielt nach wie vor eine große Rolle für uns. Darüber hinaus sind wir in Fachmedien präsent und nutzen Messen, um neue Kunden zu gewinnen.

Wirtschaftsforum: Wie hoch ist Ihr Exportanteil?

Frank Sgarra: Unser Exportanteil liegt bei etwa 30 bis 40%. Besonders stark sind wir in Italien vertreten, was sicherlich auch an unseren italienischen Wurzeln liegt. Wir beliefern aber auch die DACH-Region und sogar Kunden in Australien.

Wirtschaftsforum: Was sind die Erfolgsfaktoren Ihres Unternehmens?

Frank Sgarra: Flexibilität und Schnelligkeit sind unsere größten Stärken. Wir sind in der Lage, Prototypen schnell zu entwickeln, was von unseren Kunden sehr geschätzt wird. Dabei achten wir darauf, unnötige Bürokratie zu vermeiden, während wir gleichzeitig effiziente Prozesse aufrechterhalten.

Wirtschaftsforum: Haben Sie eine Botschaft an die Politik?

Frank Sgarra: Bürokratieabbau ist dringend nötig. Das Heizungsgesetz hat viele Unternehmen unnötig belastet. Meine Botschaft an die Politik wäre, Entscheidungen mit mehr Bedacht zu treffen und das Land in den Bereichen Infrastruktur und Digitalisierung voranzubringen.

Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft des Unternehmens aus?

Frank Sgarra: Wir wollen unser organisches Wachstum beibehalten, wie wir es bisher getan haben. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass wir den einen oder anderen großen Sprung machen, wenn sich neue Projekte ergeben.

Für die nächsten fünf Jahren hoffe ich, dass wir nicht nur weiter gewachsen sein, sondern auch größere Räumlichkeiten gefunden haben werden, um unsere logistischen Abläufe zu optimieren.

Wirtschaftsforum: Was motiviert Sie persönlich in Ihrer Arbeit?

Frank Sgarra: Mich reizt die Herausforderung, etwas Zukunftsträchtiges zu schaffen. Der Kontakt mit Menschen aus aller Welt und der kulturelle Austausch bereichern meine Arbeit ungemein. Es ist erfüllend, Teil eines Unternehmens zu sein, das so eng mit seinen Mitarbeitern und Kunden verbunden ist.

 

 

www.wirtschaftsforum.de/interviews/joiners-bench-gmbh/25-jahre-hydraulik-kompetenz

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